Am Freitag haben die 6c und 6d mit ihren Geschichtslehrern Frau Bärje und Herrn Hall eine Exkursion zum Kloster Zeven unternommen.
Stolpersteine sind ca. 10x10cm große Betonsteine, welche mit einer Messingtafel versehen werden und in öffentliche Gehwege bündig eingelassen werden. Die Eingravierungen dienen der Erinnerung verfolgter Opfer des NS-Regimes an deren letztem freigewählten Wohnort.
Zevener Zeitung vom 20.10.2023
„Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“ - unter diesem Titel steht der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2022/2023. Bundesweit gab es 1.651 Beiträge, davon 190 aus Niedersachsen von 537 Teilnehmern.
Die an vielen Orten gegenwärtigen Kriegerdenkmäler verweisen auf eine Gruppe, die oft als Helden bezeichnet werden: Gefallene. […] Demgegenüber [steht] die Geschichte des russischen Friedhofs in Zeven, einem Gräberfeld außerhalb der Stadt, auf dem russische Zwangsarbeiter bestattet wurden. Bis heute ist er in der Stadt kaum bekannt. […]
Ein von zwei Rhododendren gesäumter Gedenkstein berichtet von den 170 unbekannten Soldaten, die hier liegen. […] Die hier Begrabenen sind nicht im Kampf gefallen, sondern als Zwangsarbeiter in der Muna gestorben. […] Kaum ein Zevener weiß von diesem unrühmlichen Teil der Geschichte unserer Stadt. Im Jahr 1941 wendete sich die Muna in einem Schreiben an die Wehrkreisverwaltung in Hamburg mit der Forderung nach Mitteln zur Schaffung eines Friedhofs für die verstorbenen Arbeiter. Ihre Zahl häufte sich und die Gefahr einer Epidemie drohte. In der Antwort aus Hamburg heißt es lapidar, dass die Zahl von 290 Arbeitern im Lager Zeven-Aspe nicht ausreiche um einen eigenen Friedhof zu rechtfertigen. Die Gemeinde, welche laut Hamburg für die Bestattung zuständig wäre, lehnte aber ebenfalls ab, weil die Größe des [eigenen] Friedhofs nicht ausreiche; und die Kirche als Eigentümerin desselben sprach von religiösen Bedenken, die Arbeiter dort liegen zu lassen. […] Nach langem bürokratischen Hin und Her wurde schließlich 1943 der Stadt ein Stück Land außerhalb des Ortes überschrieben, wo in den folgenden Jahren etwa 170 russische Zwangsarbeiter, ohne viel Aufsehen und Fragen zu erregen, bestattet wurden.
(Zusammengefasst aus der Facharbeit von Samuel S.: Gefallene – Opfer? Täter? Helden?)