Die Zevener Konvention ist eine 1757 im Kloster Zeven getroffene Neutralitätserklärung des Herzogs von Cumberland gegenüber den Franzosen im Siebenjährigen Krieg.
Das Christinenhaus wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet und ist das älteste, nicht kirchliche, Gebäude in Zeven. Es diente ursprünglich als ein Gästehaus des Klosters bzw. als ein Sitz des Klosteramtmannes. Es erhielt jedoch seinen Namen von der Königin Christin von Schweden (1626-1689). Diese soll nämlich in diesem Haus übernachtet haben.
Die an vielen Orten gegenwärtigen Kriegerdenkmäler verweisen auf eine Gruppe, die oft als Helden bezeichnet werden: Gefallene. […] Demgegenüber [steht] die Geschichte des russischen Friedhofs in Zeven, einem Gräberfeld außerhalb der Stadt, auf dem russische Zwangsarbeiter bestattet wurden. Bis heute ist er in der Stadt kaum bekannt. […]
Ein von zwei Rhododendren gesäumter Gedenkstein berichtet von den 170 unbekannten Soldaten, die hier liegen. […] Die hier Begrabenen sind nicht im Kampf gefallen, sondern als Zwangsarbeiter in der Muna gestorben. […] Kaum ein Zevener weiß von diesem unrühmlichen Teil der Geschichte unserer Stadt. Im Jahr 1941 wendete sich die Muna in einem Schreiben an die Wehrkreisverwaltung in Hamburg mit der Forderung nach Mitteln zur Schaffung eines Friedhofs für die verstorbenen Arbeiter. Ihre Zahl häufte sich und die Gefahr einer Epidemie drohte. In der Antwort aus Hamburg heißt es lapidar, dass die Zahl von 290 Arbeitern im Lager Zeven-Aspe nicht ausreiche um einen eigenen Friedhof zu rechtfertigen. Die Gemeinde, welche laut Hamburg für die Bestattung zuständig wäre, lehnte aber ebenfalls ab, weil die Größe des [eigenen] Friedhofs nicht ausreiche; und die Kirche als Eigentümerin desselben sprach von religiösen Bedenken, die Arbeiter dort liegen zu lassen. […] Nach langem bürokratischen Hin und Her wurde schließlich 1943 der Stadt ein Stück Land außerhalb des Ortes überschrieben, wo in den folgenden Jahren etwa 170 russische Zwangsarbeiter, ohne viel Aufsehen und Fragen zu erregen, bestattet wurden.
(Zusammengefasst aus der Facharbeit von Samuel S.: Gefallene – Opfer? Täter? Helden?)
Munitionsanstalten (umgangssprachlich auch Munas genannt) gab es in Deutschland schon seit dem Kaiserreich, vermehrt wurden sie aber erst während der nationalsozialistischen Herrschaft erbaut und in Betrieb genommen. […] Ihre Hauptaufgabe war es, Munition herzustellen beziehungsweise zusammenzusetzen und zu lagern. Dabei wurde zwischen drei Typen unterschieden: Heeres-, Luft- und Marine-Munitionsanstalten. […] Am 8.5.1939 kaufte die Heeresbauverwaltung das Grundstück [in Zeven] und die Bauarbeiten begannen. Der Standort Zeven-Aspe eignete sich vor allem durch seine dichte Vegetation, da diese eine gute Tarnung bot. Der Bau erfolgte fast ausschließlich durch den Arbeitsdienst, der zuerst das ca. 150 Hektar große Grundstück einzäunte und dann die Muna errichtete. […] Als sie fertiggestellt war, verfügte die Munitionsanstalt über rund 90 unterirdische Bunker, in denen die Munition hergestellt und gelagert wurde.
Schon seit Beginn des Krieges setzte man ausländische Arbeitskräfte in Deutschland ein, um mit ihnen die Lücken derer zu füllen, die an der Front kämpften. Eine große Gruppe dieser Arbeiter bildeten die kriegsgefangenen Soldaten aus den feindlichen Nationen. […] Eine spezielle Behandlung bekamen dabei die östlichen, insbesondere die sowjetischen Kriegsgefangenen. Sie galten wegen der NS-Rassenideologie als Untermenschen und wurden als minderwertig angesehen. Sie wurden schlechter behandelt als beispielsweise französische Kriegsgefangene und für sie wurden strengere Auflagen bezüglich Unterbringung, Versorgung und Bewachung gemacht. […]
[Weitere Arbeitskräfte in Kriegszeiten waren Zevener] Frauen […], die sich diese Stelle aber meistens nicht freiwillig ausgesucht haben. Häufig wurden auch Frauen von außerhalb vom Arbeitsamt in die Muna geschickt, um dort ihren Arbeitsdienst, den jede Frau zu erfüllen hatte, abzuleisten.
(Zusammengefasst aus der Facharbeit von Ronja T.: Russische Zwangsarbeiter in Zeven. Nichtwissen oder Wissen um die europäischen Nachbarn in der Muna und die Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen)
Jeder trug ihn vor gar nicht allzu langer Zeit fast täglich mit sich herum, inzwischen wird er im Alltag nicht mehr gebraucht, dennoch ist er in fast jedem Haushalt noch zu finden. Die Rede ist von dem am 16. April 1991 von der Deutschen Bundesbank eingeführten Zehn-DM-Schein. Er war dem Mathematiker, Astronomen, Physiker und Geodäten Carl Friedrich Gauß gewidmet. […]
Seit 1815 begann man in ganz Europa flächendeckend mit der Landesvermessung, da man sich in politischen und militärischen Führungskreisen erhoffte, durch exaktere Karten im Krieg präziser agieren zu können. […] [Dazu nutzte man ein] von dem Niederländer Snellius 1615 erfundenes Verfahren der Triangulation. Dabei wurde die zu vermessende Landesfläche mit einem Netz von Dreiecken überzogen, dessen Eckpunkte zwischen 30 und 100 Kilometer auseinanderlagen. Diese Eckpunkte waren meist Kirchtürme oder Anhöhen. […]
Im Jahr 1816 konnte der dänische Astronom Heinrich Christian Schumacher […] den dänischen König Friedrich IV. davon überzeugen, ihm den Auftrag zu erteilen, das Königreich Dänemark zu vermessen. […] Dafür bat er Gauß um Hilfe, ihm bei den Vermessungen zu assistieren. Bei dem Vorhaben war es notwendig, auch Teile des Königreiches Hannover zu vermessen. […] So kam es dazu, dass Gauß 1820 von dem britischen König Georg IV – der gleichzeitig König von Hannover war – beauftragt wurde, auch dieses zu vermessen. […]
Gauß Dreiecksnetz sollte von Göttingen nach Hamburg reichen. […] Dabei spannte er ein Dreiecksnetz über das Weser-Ems-Dreieck, das insgesamt 17 Dreieckspunkte umfasste, darunter auch Zeven, […] das zugleich Eckpunkt von vier Dreiecken werden sollte. Von diesem Punkt aus mussten der Brilliter Berg, der Turm der Bremer Ansgari-Kirche, der Steinberg, Wilsede und der Litberg zu sehen sein. […] Seine gesamte Aufenthaltszeit in Zeven betrug ca. viereinhalb Wochen. Im Frühjahr 1824 und im Frühjahr 1825 jeweils zwei Wochen und schließlich im August 1825 nochmals einige Tage. […]
(Zusammengefasst aus der Facharbeit von Frederik J.: Gauß – ein Zevener Held?)
Der heilige Vitus oder auch Veit genannt, in Italien Guido, wurde in Sizilien, dem heutigen Mazaro del Vallo geboren, wann, ist aber nicht bekannt. Er floh mit sieben Jahren aus Sizilien, da sein Glaube verboten wurde und er davon nicht ablassen wollte, mit seinem Erzieher Modestus und seiner Amme Crescentia nach Lucanien. Seine Familie war noch nicht zum Christentum bekehrt.
Er heilte viele Menschen unter anderem den Sohn des Kaisers Diocletian, wollte aber immer noch nicht von seinem Glauben ablassen und wurde zur Strafe der Legende nach in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen. Er und seine Anhänger stiegen aber unversehrt wieder aus diesem hinaus. Sie wurden auch den Löwen vorgeworfen, die jene aber nicht fraßen.
Sein Leichnam wurde 538 nach Lucanien, 756 nach St. Denis und 836 nach Corvey gebracht. Sein Kopf und sein Arm liegen in Prag. 1231 wurden die Reliquien von Corvey nach Zeven gebracht.
Was war der Vitus alles? Er war Schutzpatron der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer, Winzer, Kupferschmied, Tänzer und Schauspieler. Zudem ist er der Patron von Prag, Sizilien und Sachsen, Böhmen, Rügen, Pommern, Niedersachsen und Corvey.
961 wurde das Frauenkloster in Heeslingen gegründet. Im Jahre 1144 wurde das Kloster nach Zeven verlegt. Wie schon in Heeslingen wurde hier der St. Vitus als Patron der Kirche gewählt.
Nach dem Vitus sind viele Orte in unserer Region benannt. Zum Beispiel das St.-Viti-Gymnasium, die St.-Viti-Kirche, der Vitus-Platz und der Vitus-Brunnen, der Vitus-Stein in der St.-Viti-Kirche sowie die dortigen Vitus-Fenster.
Laura K. und Sarah B. besuchten die achte Klasse des St.-Viti-Gymnasiums Zeven als sie 2009 einen Förderpreis des Bundespräsidenten beim Geschichtswettbewerb mit ihrem Beitrag über die Legende vom heiligen Vitus gewannen. Der oben stehende Text ist eine Zusammenfassung ihres Artikels aus der Zevener Zeitung vom 26.8.2009.