Munitionsanstalten (umgangssprachlich auch Munas genannt) gab es in Deutschland schon seit dem Kaiserreich, vermehrt wurden sie aber erst während der nationalsozialistischen Herrschaft erbaut und in Betrieb genommen. […] Ihre Hauptaufgabe war es, Munition herzustellen beziehungsweise zusammenzusetzen und zu lagern. Dabei wurde zwischen drei Typen unterschieden: Heeres-, Luft- und Marine-Munitionsanstalten. […] Am 8.5.1939 kaufte die Heeresbauverwaltung das Grundstück [in Zeven] und die Bauarbeiten begannen. Der Standort Zeven-Aspe eignete sich vor allem durch seine dichte Vegetation, da diese eine gute Tarnung bot. Der Bau erfolgte fast ausschließlich durch den Arbeitsdienst, der zuerst das ca. 150 Hektar große Grundstück einzäunte und dann die Muna errichtete. […] Als sie fertiggestellt war, verfügte die Munitionsanstalt über rund 90 unterirdische Bunker, in denen die Munition hergestellt und gelagert wurde.
Schon seit Beginn des Krieges setzte man ausländische Arbeitskräfte in Deutschland ein, um mit ihnen die Lücken derer zu füllen, die an der Front kämpften. Eine große Gruppe dieser Arbeiter bildeten die kriegsgefangenen Soldaten aus den feindlichen Nationen. […] Eine spezielle Behandlung bekamen dabei die östlichen, insbesondere die sowjetischen Kriegsgefangenen. Sie galten wegen der NS-Rassenideologie als Untermenschen und wurden als minderwertig angesehen. Sie wurden schlechter behandelt als beispielsweise französische Kriegsgefangene und für sie wurden strengere Auflagen bezüglich Unterbringung, Versorgung und Bewachung gemacht. […]
[Weitere Arbeitskräfte in Kriegszeiten waren Zevener] Frauen […], die sich diese Stelle aber meistens nicht freiwillig ausgesucht haben. Häufig wurden auch Frauen von außerhalb vom Arbeitsamt in die Muna geschickt, um dort ihren Arbeitsdienst, den jede Frau zu erfüllen hatte, abzuleisten.
(Zusammengefasst aus der Facharbeit von Ronja T.: Russische Zwangsarbeiter in Zeven. Nichtwissen oder Wissen um die europäischen Nachbarn in der Muna und die Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen)