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Spieldauer ca. 90 min., keine Pause, kein gastronomisches Angebot.

In Reichweite der Zuschauer werden sich Requisiten befinden. Wir bitten darum, diese Requisiten NICHT als Andenken mit nach Hause zu nehmen, sondern an Ort und Stelle zu belassen.  

 

 

 

Introduction: Wunderland (von Emma Ferber und Ida Gill)

 

 

 

Willkommen in der Welt von Licht und Dunkelheit

Wer's glaubt, wird selig.

Und wer's glaubt, der findet her.

Diese Welt besteht aus Wundern, nicht aus Wirklichkeit.

Doch was du glaubst, bestimmst am Ende du.

Ein Mädchen, klein und zart, den Namen Alice trug,

Trägt das Schicksal dieser Welt in ihrer Hand,

Lernte Weisheit und Verstand

Auf ihrem Weg durchs Wunderland.

Doch was, wenn sie nicht besteht?

Den falschen Weg geht?

 

Im Wunderland kannst du alles sein,

Nichts scheint unmöglich, und kein Traum ist hier zu klein.

Die Zeit steht nicht still,

Sie tickt, wie sie will.

Nutz' deinen Verstand und lass dir nicht den Kopf verdrehen.

 

Dinge sind nicht das, was sie zu sein scheinen.

Doch was ist, wenn der Schein nur manchmal trügt?

Lügen, Schmerz, Moral und schließlich Urteil.

Ein Wunder heilt, doch heilt es nie die eigene Tat.

Bösem gegenüber stehen,

Direkt ins Auge sehen,

Und nur für einen Augenblick in die Vergangenheit zurück.

 

Im Wunderland kannst du alles sein,

Nichts scheint unmöglich, und kein Traum ist hier zu klein.

Die Zeit steht nicht still,

Sie tickt, wie sie will.

Nutz' deinen Verstand und lass dir nicht den Kopf verdrehen.

 

Wenn du zum Wunder wirst, dann kannst du alles sein.

Alles ist möglich, denn kein Traum ist Wundern jemals zu klein.

Doch ob die Zeit still steht, ohne dich weitergeht?

Komm, find's heraus und lass dir nicht den Kopf verdrehen.

 

 

 

1. Szene: Das weiße Kaninchen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alice fing an sich zu langweilen; sie saß schon lange bei ihrer Schwester am Ufer und hatte nichts zu tun. Das Buch, das ihre Schwester las, gefiel ihr nicht; denn es waren weder Bilder noch Gespräche darin. »Und was nützen Bücher,« dachte Alice, »ohne Bilder und Gespräche?«

Sie überlegte sich eben, (so gut es ging, denn sie war schläfrig und dumm von der Hitze,) ob es der Mühe wert sei aufzustehen und Gänseblümchen zu pflücken, um eine Kette damit zu machen, als plötzlich ein weißes Kaninchen mit roten Augen dicht an ihr vorbeirannte.

Dies war grade nicht sehr merkwürdig; Alice fand es auch nicht sehr außerordentlich, dass sie das Kaninchen sagen hörte: »O weh, o weh! Ich werde zu spät kommen!« (Als sie es später wieder überlegte, fiel ihr ein, dass sie sich darüber hätte wundern sollen; doch zur Zeit kam es ihr alles ganz natürlich vor.) Aber als das Kaninchen seine Uhr aus der Westentasche zog, nach der Zeit sah und eilig fortlief, sprang Alice auf; denn es war ihr doch noch nie vorgekommen, ein Kaninchen mit einer Westentasche und einer Uhr darin zu sehen. Vor Neugierde brennend, rannte sie ihm nach über den Grasplatz, und kam noch zur rechten Zeit, um es in ein großes Loch unter der Hecke schlüpfen zu sehen. Den nächsten Augenblick war sie ihm nach in das Loch hineingesprungen, ohne zu bedenken, wie in aller Welt sie wieder herauskommen könnte.

 

»Du solltest dich schämen,« sagte Alice, »solch großes Mädchen, noch so zu weinen! Höre gleich auf, sage ich dir!« Aber sie weinte trotzdem fort, und vergoss Tränen eimerweise, bis sich zuletzt ein großer Pfuhl um sie bildete, ungefähr vier Zoll tief.

Nach einem Weilchen hörte sie Schritte in der Entfernung und trocknete schnell ihre Tränen, um zu sehen, wer es sei. Es war das weiße Kaninchen, das prachtvoll geputzt zurückkam, mit einem Paar weißen Handschuhen in einer Hand und einem Fächer in der andern. Es trippelte in großer Eile entlang vor sich hin redend: »Oh! Die Herzogin, die Herzogin! Die wird mal außer sich sein, wenn ich sie warten lasse!« Alice war so ratlos, dass sie jeden um Hilfe angerufen hätte. Als das Kaninchen daher in ihre Nähe kam, fing sie mit leiser, schüchterner Stimme an: »Bitte, lieber Herr. –« Das Kaninchen fuhr zusammen, ließ die weißen Handschuhe und den Fächer fallen und lief davon in die Nacht hinein, so schnell es konnte. Alice nahm den Fächer und die Handschuhe auf, und da der Gang sehr heiß war, fächelte sie sich, während sie so zu sich selbst sprach: »Wunderbar! – Wie seltsam heute alles ist! Und gestern war es ganz wie gewöhnlich. Ob ich wohl in der Nacht umgewechselt worden bin? Lass mal sehen: War ich dieselbe, als ich heute früh aufstand? Es kommt mir fast vor, als hätte ich wie eine Veränderung in mir gefühlt. Aber wenn ich nicht dieselbe bin, dann ist die Frage: Wer in aller Welt bin ich? Ja, das ist das Rätsel

 

 

 

2. Szene: Die Wohnung des Kaninchens

 

 

 

Mittlerweile war sie in ein sauberes kleines Zimmer gelangt. (...) Nach einigen Minuten hörte sie draußen eine Stimme und schwieg still, um zu horchen. »Marianne! Marianne!« sagte die Stimme, »hole mir gleich meine Handschuhe!« Dann kam ein Trappeln von kleinen Füßen die Treppe herauf. Alice wusste, dass es das Kaninchen war, das sie suchte, und sie zitterte so sehr, dass sie das ganze Haus erschütterte.

  Jetzt kam das Kaninchen an die Tür und wollte sie aufmachen; da aber die Tür nach innen aufging und Alices Ellbogen fest dagegen gestemmt war, so war es ein vergeblicher Versuch. Alice hörte, wie es zu sich selbst sprach: »Dann werde ich herum gehen und zum Fenster hineinsteigen.«
 
 

 

3. Szene: Die Raupe

 

 
     
 

Alice blickte um sich nach allen Blumen und Grashalmen. (...) In der Nähe wuchs ein großer Pilz, ungefähr so hoch wie sie; nachdem sie ihn sich von unten, von beiden Seiten, rückwärts und vorwärts betrachtet hatte, kam es ihr in den Sinn zu sehen, was oben darauf sei. Sie stellte sich also auf die Fußspitzen und guckte über den Rand des Pilzes, und sogleich begegnete ihr Blick dem einer großen blauen Raupe, die mit kreuzweise gelegten Armen da saß und ruhig aus einer großen Huka rauchte, ohne die geringste Notiz von ihr noch sonst irgendetwas zu nehmen.

 

»Bist du jetzt zufrieden?« sagte die Raupe. »Etwas größer, Frau Raupe, wäre ich gern, wenn ich bitten darf,« sagte Alice; »drei und einen halben Zoll ist gar zu winzig.« »Es ist eine sehr angenehme Größe, finde ich,« sagte die Raupe zornig und richtete sich dabei in die Höhe (sie war gerade drei Zoll hoch). »Aber ich bin nicht daran gewöhnt!« verteidigte sich die arme Alice in weinerlichem Tone. (...) »Du wirst es mit der Zeit gewohnt werden,« sagte die Raupe, steckte ihre Huka in den Mund und fing wieder an zu rauchen. Diesmal wartete Alice geduldig, bis es ihr gefällig wäre zu reden. Nach zwei oder drei Minuten nahm die Raupe die Huka aus dem Munde, gähnte ein bis zwei Mal und schüttelte sich. Dann kam sie von dem Pilze herunter, kroch ins Gras hinein und bemerkte bloß beim Weggehen: »Die eine Seite macht dich größer, die andere Seite macht dich kleiner.« »Eine Seite wovon? Die andere Seite wovon?« dachte Alice bei sich.

 
 

 

4. Szene: Die Tauben

 

 
     
 

»Schlange!« kreischte die Taube. »Ich bin keine Schlange!« sagte Alice mit Entrüstung. »Lass mich in Ruhe!« »Schlange sage ich!« wiederholte die Taube.

  »Ich weiß gar nicht, wovon du redest,« sagte Alice.  
 

 

5. Szene: Die Grinse-Katze

 

 
     
 

Die Katze grinste nur, als sie Alice sah. »Sie sieht gutmütig aus,« dachte diese; aber doch hatte sie sehr lange Krallen und eine Menge Zähne. Alice fühlte wohl, dass sie sie rücksichtsvoll behandeln müsse. »Grinse-Miez,« fing sie etwas ängstlich an, da sie nicht wusste, ob ihr der Name gefallen würde: Jedoch grinste sie noch etwas breiter. »Schön, so weit gefällt es ihr,« dachte Alice und sprach weiter: »willst du mir wohl sagen, wenn ich bitten darf, welchen Weg ich hier nehmen muss?« »Das hängt zum guten Teil davon ab, wohin du gehen willst,« sagte die Katze. 

 

»In der Richtung,« sagte die Katze, die rechte Pfote schwenkend, »wohnt ein Hutmacher, und in jener Richtung,« die andere Pfote schwenkend, »wohnt ein Faselhase. Besuche welchen du willst: Sie sind beide toll.« »Aber ich mag nicht zu tollen Leuten gehen,« bemerkte Alice. »Oh, das kannst du nicht ändern,« sagte die Katze: »wir sind alle toll hier. Ich bin toll. Du bist toll.« »Woher weißt du, dass ich toll bin?« fragte Alice. »Du musst es sein,« sagte die Katze, »sonst wärest du nicht hergekommen.«

 
 

 

6. Szene: Die Teegesellschaft

 

 
     
 

»Ist dir etwas Wein gefällig?« nötigte sie der Faselhase. Alice sah sich auf dem ganzen Tische um, aber es war nichts als Tee darauf. »Ich sehe keinen Wein,« bemerkte sie. »Es ist keiner hier,« sagte der Faselhase.


 

 

»Wir wollen jetzt von etwas Anderem reden,« unterbrach sie der Faselhase gähnend, »dieser Gegenstand ist mir nachgerade langweilig. Ich schlage vor, die junge Dame erzählt eine Geschichte.« »O, ich weiß leider keine,« rief Alice, ganz bestürzt über diese Zumutung. »Dann soll das Murmeltier erzählen!« riefen beide; »Wache auf, Murmeltier!« Dabei kniffen sie es von beiden Seiten zugleich. 

 
 

 

7. Szene: Das Hummerballett

 

 
     
 

»Nun,« sagte der Greif, »erst stellt man sich in eine Reihe am Strand auf –«

»In zwei Reihen!« rief die falsche Schildkröte.

»Seehunde, Schildkröten, Lachse, und so weiter; dann, wenn alle Seesterne aus dem Wege geräumt sind –«

»Was gewöhnlich einige Zeit dauert,« unterbrach der Greif.

»– geht man zwei Mal vorwärts –«

»Jeder einen Hummer zum Tanze führend!« rief der Greif.

»Natürlich,« sagte die falsche Schildkröte: »zwei Mal vorwärts, wieder paarweise gestellt –«

»– wechselt die Hummer, und geht in derselben Ordnung zurück,« fuhr der Greif fort.

 

»Dann, musst du wissen,« fiel die falsche Schildkröte ein, »wirft man die –«

»Die Hummer!« schrie der Greif mit einem Luftsprunge.

»– so weit ins Meer, als man kann –«

»Schwimmt ihnen nach!« kreischte der Greif.

»Schlägt einen Purzelbaum im Wasser!« rief die falsche Schildkröte, indem sie unbändig umhersprang.

»Wechselt die Hummer wieder!« heulte der Greif mit erhobener Stimme.

»Zurück ans Land, und – das ist die ganze erste Figur,« sagte die falsche Schildkröte. (...)

»Es muss ein sehr hübscher Tanz sein,« sagte Alice ängstlich.

 
 

 

8. Szene: Die Herzogin

 

 
     
  Noch ein bis zwei Augenblicke stand sie und sah das Häuschen an, ohne recht zu wissen, was sie nun tun solle, als plötzlich ein Lackei in Livree vom Walde her gelaufen kam – (sie hielt ihn für einen Lackeien, weil er Livree trug, sonst, nach seinem Gesichte zu urteilen, würde sie ihn für einen Fisch angesehen haben) – und mit den Knöcheln laut an die Tür klopfte. Sie wurde von einem andern Lackeien in Livree geöffnet, der ein rundes Gesicht und große Augen wie ein Frosch hatte, und beide Lackeien hatten, wie Alice bemerkte, gepuderte Lockenperücken über den ganzen Kopf. Sie war sehr neugierig, was nun geschehen würde, und schlich sich etwas näher, um zuzuhören.  

Die Tür führte geradewegs in eine große Küche, welche von einem Ende bis zum andern voller Rauch war; in der Mitte saß auf einem dreibeinigen Schemel die Herzogin, mit einem Wickelkinde auf dem Schoße; die Köchin stand über das Feuer gebückt und rührte in einer großen Kasserole, die voll Suppe zu sein schien. »In der Suppe ist gewiss zu viel Pfeffer!« sprach Alice für sich, so gut sie vor Niesen konnte. Es war wenigstens zu viel in der Luft. Sogar die Herzogin nieste hin und wieder; was das Wickelkind anbelangt, so nieste und schrie es abwechselnd ohne die geringste Unterbrechung. (...)

»Hier, du kannst ihn ein Weilchen warten, wenn du willst!« sagte die Herzogin zu Alice. indem sie ihr das Kind zuwarf. »Ich muss mich zurecht machen, um mit der Königin Croquet zu spielen,« damit rannte sie aus dem Zimmer.

 
 

 

9. Szene: Minigolf

 

 
     
 

»Die Königin! Die Königin!« (...) 

Es entstand ein Geräusch von vielen Schritten, und Alice blickte neugierig hin, die Königin zu sehen. Zuerst kamen zehn Soldaten, mit Keulen bewaffnet. (...) Danach kamen zehn Herren vom Hofe, sie waren über und über mit Diamanten bedeckt und gingen paarweise, wie die Soldaten.

 

»Kannst du Croquet spielen?« Die Soldaten waren still und sahen Alice an, da die Frage augenscheinlich an sie gerichtet war. »Ja!« schrie Alice. »Dann komm mit!« brüllte die Königin, und Alice schloss sich dem Zuge an, sehr neugierig, was nun geschehen  werde. (...)

»Macht, dass ihr an eure Plätze kommt!« donnerte die Königin, und alle fingen an in allen Richtungen durcheinander zu laufen, wobei sie einer über die andern stolperten; jedoch nach ein bis zwei Minuten waren sie in Ordnung, und das Spiel fing an. Alice dachte bei sich, ein so merkwürdiges Croquet-Feld habe sie in ihrem Leben nicht gesehen; es war voller Erhöhungen und Furchen, die Kugeln waren lebendige Igel, und die Schlägel lebendige Flamingos.

 
 

 

10. Szene: Die Gerichtsverhandlung

 

 
     
  Alice war noch nie in einem Gerichtshofe gewesen, aber sie hatte in ihren Büchern davon gelesen und bildete sich was Rechtes darauf ein, dass sie alles, was sie dort sah, bei Namen zu nennen wusste. »Das ist der Richter,« sagte sie für sich, »wegen seiner großen Perücke.« Der Richter war übrigens der König. (...) »Und jene zwölf kleinen Tiere da sind vermutlich die Geschwornen,« dachte Alice.  

»Was weißt du von dieser Angelegenheit?« fragte der König Alice. »Nichts!« sagte Alice. »Durchaus nichts?« drang der König in sie. »Durchaus nichts!« sagte Alice. (...) 

»Majestät halten zu Gnaden, es sind noch mehr Beweise aufzunehmen,« sagte das weiße Kaninchen, indem es eilig aufsprang; »Dieses Papier ist soeben gefunden worden.« »Was enthält es?« fragte die Königin. »Ich habe es noch nicht geöffnet,« sagte das weiße Kaninchen, »aber es scheint ein Brief (...) zu sein.« Es faltete bei diesen Worten das Papier auseinander und sprach weiter: »Es ist übrigens gar kein Brief, es sind Verse.«

 
 
’Twas brillig, and the slithy toves
      Did gyre and gimble in the wabe:
All mimsy were the borogoves,
      And the mome raths outgrabe. 
 
“Beware the Jabberwock, my son!
      The jaws that bite, the claws that catch!
Beware the Jubjub bird, and shun
      The frumious Bandersnatch!”
 
He took his vorpal sword in hand;
      Long time the manxome foe he sought—
So rested he by the Tumtum tree
      And stood awhile in thought.
 
And, as in uffish thought he stood,
      The Jabberwock, with eyes of flame,
Came whiffling through the tulgey wood,
      And burbled as it came!
 
One, two! One, two! And through and through
      The vorpal blade went snicker-snack!
He left it dead, and with its head
      He went galumphing back.
 
“And hast thou slain the Jabberwock?
      Come to my arms, my beamish boy!
O frabjous day! Callooh! Callay!”
      He chortled in his joy.
 
’Twas brillig, and the slithy toves
      Did gyre and gimble in the wabe:
All mimsy were the borogoves,
      And the mome raths outgrabe. 
 
 
 
 
 
      
 
 
 

 

11. Szene: Nach Hause

 

 
     
  „Now, if you'll only attend, Kitty, and not talk so much. I'll tell you all my ideas about Looking-Glass House. First, there's the room you can see through the glass - that's just the same as our drawing-room, only the things go the other way. I can see all of it when I get upon a chair - all but the bit just behind the fireplace. Oh! I do so wish I could see that bit! I want so much to know whether they've a fire in the winter: You never can tell, you know, unless our fire smokes, and then smoke comes up in that room too - but that may be only pretence, just to make it look as if they had a fire. Well then, the books are something like our books, only the words go the wrong way: I know that, because I've held up one of our books to the glass, and then they hold up one in the other room.“  

„Now we come to the passage. You can just see a little peep of the passage in Looking-Glass House, if you leave the door of your drawing-room wide open: And it's very like our passage as far as you can see, only you know it may be quite different on beyond. Oh, Kitty, how nice it would be if we could only get through into Looking-Glass House! I'm sure it's got, oh, such beautiful things in it! Let's pretend there's a way of getting through into it, somehow, Kitty. Let's pretend the glass has got all soft like gauze, so that we can get through. Why, it's turning into a sort of mist now, I declare! It'll be easy enough to get through - "

She was up on the chimney-piece while she said this, though she hardly knew how she had got there. And certainly the glass was beginning to melt away, just like a bright silvery mist. In another moment Alice was through the glass, and had jumped lightly down into the Looking-Glass room.

 

 

Deutsche Textauszüge: Lewis Carroll, Alice im Wunderland, aus dem Englischen von Antonie Zimmermann, Leipzig 1869

Englische Textauszüge: Lewis Carroll, Through the Looking-Glass and what Alice found there, London 1872

Abbildung 1: John Tenniel, Jabberwock, https://pixabay.com/de/photos/tenniel-jabberwock-jabberwocky-5871111/ (Letzter Zugriff am 26.3.23)

Abbildung 2: Catherine, Fantasy, https://pixabay.com/de/photos/fantasie-geschichte-wunderland-baby-6777214/  (Letzter Zugriff am 28.3.23)

Fotos: Marco Salomon

 

 

 

Alice on the Road von Ute Backhaus

 

 

Alice im Wunderland ist eine Katastrophe - erzähltechnisch gesehen. Da gerät ein Mädchen in eine fremde Welt und begegnet nacheinander allerhand seltsamen Figuren.

Handlungsbogen? Fehlanzeige!
Höhepunkt? Nicht vorhanden!

Das Geschehen ist eher linear: Alice klappert eine Station nach der nächsten ab und betrachtet die wundersame Welt mit staunenden Augen. Einer gängigen Interpretation zufolge versucht hier ein Kind die (noch) unverständliche Welt der Erwachsenen zu begreifen. Das ist jedoch der vermessene Blick aus der Perspektive der Erwachsenen. Nein, Alice im Wunderland ist eigentlich ein Roadmovie: Die Handlung ist eine Reise, die zur Metapher auf der Suche nach Freiheit und Identität wird. Dieses Kind sucht sein Zuhause, aber zuallererst sucht es sich selbst. "Ständig wird man kritisiert", sagt Alice, "und muss irgendwelchen Erwartungen entsprechen." Sich davon freizumachen und als junger Mensch den eigenen Weg zu finden, ist gar nicht so einfach.

Natürlich ist es die Welt der Erwachsenen, die - ins Groteske und Absurde gesteigert - uns im Wunderland wie ein Spiegel vorgehalten wird. Diese Welt erstaunt und belustigt uns, sie ärgert uns und macht uns Angst, sie reizt und fordert uns heraus.

Dennoch tut sich der moderne Konsument schwer mit der linearen Erzählweise. Anders ist es nicht zu erklären, dass heutige Bearbeitungen des Stoffs meistens einen Konflikt mit einem Höhepunkt konstruieren: Irgendjemand oder irgendetwas muss gerettet werden, irgendjemand oder irgendetwas muss besiegt werden. Dabei hat Alice nie gegen den Jabberwocky gekämpft und ist uns gerade dadurch näher. Wir sind eben nicht James Bond. Wir sind Alice.

 

     

 

 

 

Wieviel Alice steckt in Dir?

 
  "Ich glaube schon, dass ich ein bisschen wie Alice bin, da ich oft naiv bin und alles glaube, was man mir erzählt. Genauso bin ich aber auch genau wie Alice eine sehr neugierige Person. Was mich allerdings von Alice unterscheidet, ist, dass ich schon relativ genau weiß, wer ich bin und wie ich bin." (Clara)  
       
  "Alice lernt im Stück viele neue Personen, Tiere und Dinge kennen. Diese sind jedoch alle ziemlich übertrieben und verrückt. Niemand kann Alices Probleme nachvollziehen. Stattdessen behaupten die Wunderland-Bewohner, Alice wäre die Verrückte. Alice fühlt sich von jeder einzelnen Person missverstanden. Diese Situation hat wahrscheinlich jeder schon einmal erlebt. Niemand kann einen verstehen. Stattdessen denken alle, man übertreibt. Deswegen steckt in jedem von uns ein bisschen Alice. Ein bisschen der kreativen und neugierigen Alice, aber auch ein bisschen der missverstandenen Alice." (Stina)  
       
  "Mit Alice teile ich ihre Neugier für eine fremde Welt, ihre Angst vor der Zukunft und die Unwissenheit darüber, wer sie sein will. Alice ist ein ganz normales Mädchen, sie hat keine besonderen Fähigkeiten, sondern ist genauso wie wir. Im Gegensatz zu ihr ist mein Handeln allerdings weniger leichtsinnig, und ich denke, ich bin weniger naiv. Während sie sehr offen mit allen umgeht, die sie neu kennenlernt, fällt mir das oft schwer." (Janaína)  
       
  "Ich sehe einen Teil von Alice in mir, denn genau wie Alice habe ich manchmal Schwierigkeiten zu wissen, was ich eigentlich genau will oder brauche. Ständig muss man sich anpassen, um nicht aufzufallen oder als „verrückt“ zu gelten. Das ist nicht immer so einfach und entspricht manchmal nicht den eigenen Wünschen und Erwartungen." (Liv)  
       

 

Gebrauchsanweisung für das Leben:

Benutze es weise!

 

 

 

 

Mitwirkende

 

  Alice Clara Michaelsen
    Anamaria Dordea
    Katharina Witsen Elias
    Melina Kroo
  Das weiße Kaninchen Liv Hamburg
  Choreuten Emilia Bahrenburg, Lina Ebel, Emma Mehrholz, Stina Meinke, Charlotte Miesner, Janaína Moreira da Silva, Hnin Sy Ossarek, Hannah Pape, Katharina Pooch, Ambra Prengzaj, Laura Pursche, Maira Schnoewitz, Lea Schomacker, Leni Schuller, Aaron Stoboy, Lina Weber, Zoey Zimmermann
  Blumen Emilia Bahrenburg, Katy Gall, Melina Kroo, Serafina Matys, Stina Meinke, Charlotte Miesner
  Raupe Sara Sarrafi
  Die Tauben Ambra Prengzaj, Laura Pursche, Leni Schuller
  Die Grinse-Katze Ida Gill
  Hutmacher Mieke van Gemert
  Schnapphase Emma Mehrholz
  Murmeltier Samantha Maksymiszyn
  Zeremonienmeister Emmy Schulz
  Lackaffen Alica Brauer, Marie Martens
  Zofe Lina Janzen
  Herzogin Emma Ferber
  Königin Maira Schnoewitz
  Soldaten Emilia Bahrenburg, Mattis Bammann, Charlotte Miesner, Hnin Sy Ossarek
  Höflinge Sina Bauer, Ida Gill, Serafina Matys, Hannah Pape, Katharina Pooch, Ambra Prengzaj, Laura Pursche, Aaron Stoboy, Lina Weber
  Igel Mattis Bammann
  Gerichtsdiener Stina Meinke
  Richter Janaína Moreira da Silva
  Geschworene Alica Brauer, Lina Ebel, Marie Martens, Leni Schuller, Emmy Schulz
  Lehrer Zoey Zimmermann
  Gesang Emma Ferber
  Klavier Ida Gill
  Trommel Paolo Geremia
  Gitarre Aaron Stoboy
  Saxophon Emma Ferber
  Posaune Lina Ebel
  Souffleuse Ineke Seep
  Maske (Material) Sina Bauer, Anamaria Dordea, Marie Martens, Lea Schomacker
  Kostüm Raupe Stefanie Kugele
  Kostüm Höflinge Sarah Schirmer, Silke Kosmata
  Kostüm Igel Familie Bammann
  Bühnentechnik Ivy Martens, Julius Meyer, Kira Schmidt, Leopold Lederer, Gian Levi Martens, Lidia Mundt, Jakob Rohlfing, Jakob Lederer, Michael Reuter
  Video-Aufzeichnung Film-AG, Torsten Harder
  Plakat Zoey Zimmermann
  Programmheft Ute Backhaus
  Homepage Marco Salomon, Dirk Seidel
  Public Relations  Sabine Bärje
  Instagram-Auftritt Emma Ferber, Marco Salomon
  Vorverkauf Anja Berg, Katrin Thal
  Gesamtleitung Ute Backhaus, Kimberley Gall
     

 

 

 

Musiktitel

  Emma Ferber und Ida Gill, Wunderland, nach der Melodie von Jeremias, Grüne Augen lügen nicht.
  Danny Elfman, Alice‘s Theme
  Edvard Grieg, Peer Gynt, Op. 23, Act IV, Prelude, Morgenstimmung
  Danny Elfman, Doors
  Sven Ketelsen, Stevie's Walking Boogie
  Oh Susannah, Happy Unbirthday
  Bill Withers, Ain‘t no Sunshine when she‘s gone 
  Double Jam, Summer Dreaming
  Faun & Santiano, Tanz mit mir
  voXXclub, Rock mi 
  American Square Dance Band, Arkansas Traveler
  KAI, Rover
  Los Del Rio, Macarena
  Danny Elfman, Bandersnatched
  Marshall Crutcher, Alice: Madness Returns Theme
  Avril Lavigne, Alice
   


Danksagung

Wir danken allen Mitwirkenden für ihren unermüdlichen und zuverlässigen Einsatz.

 
 
 
 
 
 
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Darüber hinaus geht unser Dank an unsere Sekretärinnen Anja Steffens und Kirsten Korda: "Ich habe schon wieder eine Rechnung...."
   
Vielen Dank auch an unsere beiden Hausmeister Martin Poppe und Christian Krönke: "Die Stühle müssen dann am Donnerstag in die Sporthalle zur Entlassungsfeier und am Freitag wieder zurück..."
"Ja, und die Podeste natürlich auch...."
"... und der Flügel ebenso..."
"Hilfe, unser Spot ist kaputt!"
"Habt ihr noch Batterien?"
"Kann einer bitte den Roller ölen?"
"Und die Treppe zur Vorbühne quietscht auch..."
"Saugnäpfe? Was für Saugnäpfe?"
   
Auch der Fachgruppe Musik sei herzlich gedankt: "Können wir uns von euch eine Trommel ausleihen?"
"...und eine Gitarre?"
"Dirk, wie bekomme ich eigentlich die Musik vom IPad auf den mp3-Player?"
   

Und Sven Hamburg danken wir dafür, dass er für unsere Sorgen stets Mitverantwortung zeigt:

"Ist die Schule am Samstag dann auch wirklich offen?"
"Und wie machen wir es nun mit der Verdunkelung?"
 

 

DANKE! Ohne Euch alle wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen!

PS: Vielen Dank auch an Mika, Jesse und Moritz, dass sie so treue Besucher bei den Proben waren… 😍  ... und sich auch mal haben wegschicken lassen....

ENDE oder so...