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In wenigen Jahren wird es die letzten Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs nicht mehr geben. Mit einer History-App des WDR können sie auch künftig ihre Geschichte erzählen - als 3D-Projektion.

 

"Die heiße Luft im Hals. Das war grauenhaft. Der ganze Funkenflug. Jeder für sich ist um sein Leben gelaufen." So beschreibt Anne Priller-Rauschenberg ihre Erinnerungen an die Bombardierung Kölns im Zweiten Weltkrieg. Wenn sie berichtet, sitzt sie im Stuhl vor dem Zuschauer, und die Funken fliegen tatsächlich durch den Raum, und der Rauch steigt auf.

Über die App "WDR AR 1933-1945" kommt Priller-Rauschenberg über das Handy oder das Tablet an jeden gewünschten Ort und fängt an zu erzählen. Mit der sogenannten Augmented-Reality-Technik wird die Kölnerin an einem mit dem Gerät fixierten Punkt in den Raum dreidimensional projiziert. Die Zeitzeugin wirkt erstaunlich real.

Mit der sogenannten Augmented-Reality-Technik werden Zeitzeugen an einem mit dem Gerät fixierten Punkt in den Raum dreidimensional projiziert.

Beginn einer Datenbank

Priller-Rauschenberg wurde 1930 geboren. Für Zeitzeugen wie sie wird es immer schwieriger, zum Beispiel zu Schülern in ein Klassenzimmer zu kommen. Genau deswegen hat der WDR sie ins Studio geholt und ihre Geschichte dort aufgenommen.

Bisher erzählen drei Zeitzeuginnen von drei unterschiedlichen Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs in der App von ihren Erlebnissen. Die Macher reisten auch nach London, um die Geschichte von Vera Grigg und der Luftschlacht dort aufzunehmen. In St. Petersburg erzählte Emma Barashkova von der deutschen Blockade von Leningrad. Aber das soll erst der Anfang sein. Berichte von den besten Freundinnen von Anne Frank sind bereits in Planung.

Zur Zeit im Apple-Store erhältlich, später (März 2019) auch für Android. (Anm. d. Red.)

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/history-app-101.html