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Solidarität ist in Mexiko nicht nur ein Wort. Solidarität wird in Mexiko gelebt, und sie ist kennzeichnend nicht nur für die Landesbewohner im allgemeinen, sondern ganz besonders auch für die Gemeinschaft der Deutschen Schule Alexander von Humboldt.



Als Mexiko am 7. September 2017 von einem Erdbeben der Stärke 8.2 Grad erschüttert wurde, hatten sich die Mitglieder der Schulgemeinschaft wenige Stunden später bereits zusammengetan und sowohl an den drei Campus in Mexiko-Stadt als auch an privat organisierten Orten Spendensammelstellen eingerichtet. Die Sachspenden wurden unverzüglich in besonders stark betroffene Gebiete wie Chiapas und Oaxaca transportiert.

Nur wenige Tage später – die Spendensammelaktionen waren noch am Laufen – wurde Mexico City selbst von einem erneuten, verheerenden Erdbeben heimgesucht: Am 19. September 2017 lieβ ein Erdbeben der Stärke 7.1 Grad auf der Richterskala in der mexikanischen Hauptstadt Gebäude und Häuser einstürzen, welche tausende von Menschen unter sich begruben. Auch in Bundesstaaten wie Morelos, Puebla und dem Estado de México waren schwerste Sachschäden sowie Todesopfer zu beklagen.

Das entstandene Leid lieβ die Schulgemeinschaft keine Sekunde zögern, sondern unverzüglich zur Tat schreiten: Schüler, ehemalige Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Verwaltungspersonal und Vertreter der Schulleitung, Jung und Alt, aus Mexiko, Deutschland und anderen Ländern, machten sich auf, um den in Not geratenen Mitmenschen zu helfen. Die einen gingen direkt in die Stadtteile Mexico Citys, die besonders stark betroffen waren, um bei der Suche nach Überlebenden zur Hand zu gehen, die Rettungskräfte und Familien der Opfer mit Wasser und Essen zu versorgen oder mit Motorrädern Ärzte in die Gefahrenzonen zu transportieren. Psychologen begaben sich in die Notunterkünfte, um mit den traumatisierten Menschen zu sprechen und viele machten sich auf den Weg um Blut zu spenden.

Zunächst in den Häusern einiger Eltern und Lehrkräfte, und schlieβlich – als die Schulgebäude detailliert untersucht und zur Nutzung wieder freigegeben worden waren – richtete die Deutsche Schule an ihren drei Campus und unter der groβen Unterstützung der Elternvertretungen und Schüler Spendensammelstellen ein. Der Zulauf war überwältigend. Hunderte Helfer legten Hand an, und es gingen tausende Hilfsgüter ein. Innerhalb von wenigen Tagen hatte die Deutsche Schule mehr als 150 Tonnen Medikamente, Lebensmittel, Wasser, Rettungsartikel, Zeltplanen, Decken und so weiter gesammelt. Diese wurden täglich in privat organisierten Transportern in die vom Erdbeben besonders stark betroffenen Gebiete in Mexiko-Stadt sowie in die Bundesländer Morelos, Puebla und Estado de México gebracht und verteilt.

Damit ist die Hilfeleistung noch lange nicht zu Ende. Die Finanzkampagne der Deutschen Schule richtete ein Konto ein, über das Geldspenden getätigt werden können. Vertreter der Schulleitung arbeiten mit Partnerschulen in Deutschland, der ZfA und Deutschen Auslandsschulen Wege aus, um auch aus anderen Ländern finanzielle Hilfe empfangen zu können. Die Liste an Hilfsaktionen der Schulgemeinschaft, sowohl institutioneller als auch privater Natur, ist lang.

„Zusammen sind wir stärker“ und „#FuerzaMéxico“ ist das Motto, das zum Wahlspruch für die Zeit nach den schweren Erdbeben des Monats September in Mexiko wurde. Es ist Synonym für Mexiko – und für die Gemeinschaft der Deutschen Schule in Mexiko-Stadt.

Quelle: http://www.humboldt.edu.mx

 

Hintergrund: Im September wurde Mexiko von einem schweren Erdbeben und zwei schweren Nachbeben getroffen, wobei leider mehr als 300 Menschen ihr Leben verloren. 

Mexiko ist ein Hochrisikogebiet für schwere Erdbeben. Unter dem Land schiebt sich die Cocos-Erdplatte, benannt nach den Cocos-Inseln im Pazifik, unter die Nordamerikanische Platte. Noch dazu ist Mexiko-Stadt auf schlammigem Untergrund gebaut. Wo heute Hochhäuser, Straßenschluchten und Slums dicht an dicht stehen, lag früher ein See, was dazu führt, dass bei einem Erdbeben sich die Schockwellen verstärken und aufschaukeln. 

Die Menschen in der Millionenstadt hatten aber noch Glück im Unglück. Denn anders als die meisten Metropolen der Welt, die auf wackligem Grund gebaut sind, hat Mexiko-Stadt ein Frühwarnsystem. Am 19. September um 13.15 Uhr und 4 Sekunden registrierte die Leitstelle des Warnsystems an 25 Sensoren eine erhebliche Erschütterung. Elf Sekunden später ging die Warnung an die Bevölkerung heraus: per App und über Sirenen in den Städten. 

Das Epizentrum des Bebens lag rund 140 Kilometer entfernt von Mexiko-Stadt im Bundesstaat Puebla. Wegen dieser Distanz hatten die Großstädter genau 20 Sekunden Zeit zu handeln. Im entfernteren Oaxaca waren es sogar 48, in Acapulco 35 Sekunden – in der Stadt Puebla selbst gerade einmal zwölf.

Die Schülerinnen und Schüler unserer Austauschschule in Mexiko-Stadt, dem Colegio Alemán Alexander von Humboldt, sind offensichtlich mit dem Schrecken davon gekommen und organisierten umgehend eine Hilfsaktion für die Opfer und Geschädigten des Bebens. 

Auf ihrer Homepage rufen sie zur Hilfe auf: "Wir wollen helfen!"

Die Deutsche Schule unterstützt die durch das Erdbeben vom 19. September in Not geratenen Mitmenschen in Mexiko-Stadt und Morelos und errichtete an allen drei Campus Spendensammelzentren.

Die Sammelstelle des Campus Süd (Sekundaria/Preparatoria) ist noch bis Freitag, den 29. September 2017 von 8 bis 15 Uhr geöffnet.

Wir freuen uns weiterhin über eure Unterstützung – sowohl in Form von Sachspenden als auch anpackenden Händen. Vielen Dank!

Auch im deutschen Fernsehen wurde bereits über dieses lobenswerte Engagement berichtet. Wir wünschen Euch an dieser Stelle viel Erfolg bei dieser Aktion und werden versuchen Euch ebenfalls zu unterstützen und wünschen Euch natürlich weiterhin viel Gesundheit und dass es keine weiteren Nachbeben gibt. 

Text: Sal

Bild: www.zeit.de