Zevener Zeitung vom 21.04.2020

Bericht vom 15.04.2020

In medias res ging Daniel kurz nach Zusage der Gelder vom Viti und besorgte sofort Masken, Mehl, Zucker und Reis und verteilte diese wie versprochen an 30 bedürftige Familien in Nyeri. 

Die Freude bei allen Dorfbewohnern war riesig und alle danken dem Viti von Herzen! 

Hintergrundinformationen: Frau Oetjen

Text: Sal

Bilder: Daniel W. 

 

Bericht vom 12.04.2020

Patenschaftsprojekt soll gerade in schwierigen Zeiten ausgeweitet werden

Gerade in Zeiten von Corona benötigen Menschen in ärmeren Ländern die Hilfe am meisten. Das Viti möchte hier helfen. Die Eine-Welt-AG plant einen Teil der noch vorhandenen Gelder des Eine-Welt-Basars für die Anschaffung des Nötigsten in der Dorfgemeinschaft in Nyeri zu investieren, in der sich auch das Kinderheim befindet, welches unsere Patenkinder besuchen. 

In Kenia müssen seit kurzem alle Menschen in der Öffentlichkeit Masken tragen - doch die wenigsten können sich eine überteuerte Maske leisten. Bisher gibt es in Kenia mindestens 158 bestätigte Covid-19-Fälle (Stand: 12.04.20) und die Sorge ist groß, dass das dortige Gesundheitssystem und die Wirtschaft schwer unter einer weiteren Ausbreitung leiden werden. Das Gesundheitssystem ist derzeit nicht in der Lage, eine stark ansteigende Anzahl von Coronafällen zu bewältigen. Wenn dann auch noch der Zugang zur Intensivstation, wenn überhaupt vorhanden, stark vom Geldbeutel abhängt, droht auch der gesellschaftliche Zuhammenhalt auseinanderzubrechen.

Kenia ist nicht nur vom Tourismus, sondern auch stark vom Export von Kaffee, Tee, Blumen abhängig. Alle diese Sektoren sind von internationaler Nachfrage und entsprechenden Transportinfrastrukturen abhängig. Beides ist derzeit auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Menschen verlieren ihre Arbeit. Eine Arbeitslosenversicherung gibt es nicht. Die durch die Corona-Krise bereits spürbare De-Globalisierung, trifft ein Land wie Kenia besonders hart.

Während sich in Deutschland neue Formen der Nachbarschaftshilfe, die Wiederentdeckung bzw. Reanimierung von gesellschaftlicher Solidarität und ein neues Verständnis der Notwendigkeit öffentlicher Güter positive Nebenwirkungen der Corona-Krise sind, könnte der Corona-Virus in Kenia zu einem unmittelbaren Risiko werden, in dem sich gesellschaftliche Solidarität nur schwer herausbilden kann.

Dabei ist es zurzeit noch gar nicht das Virus selbst, das den Menschen in Nyeri und allen anderen Dörfern zu schaffen macht, sondern die direkten Konsequenzen des derzeitigen Shutdowns. Anders als in Deutschland, wo kleinere Unternehmen sich vielleicht einige Wochen noch finanziell über Wasser halten können, sind gerade die kleinen Händler in Kenia von ihren täglichen Einnahmen abhängig, da sie davon direkt ihre Familien ernähren. Aber auch junge Menschen, die z.B. in Bars, Hotels etc. arbeiten und regelmäßig Geld zu ihren Familien in den Dörfern schicken, stehen gerade ohne Einnahmen da. 

Demnach fehlt es den Menschen in den Dörfern gerade am Nötigsten zum Überleben. Sie haben kein Geld um Mehl, Zucker und Reis zu kaufen. Einige hungern schon jetzt. Zudem hat es in den letzten Monaten wenig geregnet, so dass auch die Wasservorräte in den Dörfern fast aufgebraucht sind. Um Wasser zu sparen, haben Dorfbewohner nun aus Kanistern Wasserspender gebaut, die nicht unnötig viel Wasser verschwenden, das mittlerweile aus den umliegenden Flüssen herangetragen werden muss. Eigentlich sollen sich alle die Hände mehrfach am Tag mit Seife waschen, aber auch die können sich einige gar nicht leisten. 

Hier möchte das Viti mit der Eine-Welt-AG nun in Nyeri helfen. Daniel, Frau Oetjens Bruder, wird in den nächsten Tagen Reis, Mehl, Zucker und Seife in größeren Mengen direkt in Fabriken kaufen, um sie anschließend in der Dorfgemeinschaft in Rationen zu verteilen, wobei gerade auch an die älteren Dorfbewohner gedacht werden soll. Aber auch für das Kinderheim soll Seife besorgt werden, so dass die Kinder, wenn die Schulen und Heime wieder geöffnet werden, sich wenigstens in den Badezimmern vernünftig und regelmäßig die Hände waschen können. 

Weitere Bilder wird uns Daniel dann bei der Verteilung zur Verfügung stellen. 

Hintergrundinformationen: Frau Oetjen

Text: Sal

Bilder: Daniel W.