Erasmus bietet verschiedene Projekte und Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler aber auch Studentinnen und Studenten, Zeit im Ausland zu verbringen und dadurch ein Land und dessen Sprache besser kennenzulernen. Dadurch konnte ich ganze dreieinhalb Wochen in der südspanischen Kleinstadt Albolote verbringen und ein Praktikum als Lehrerin machen.

Die Schule, die ich besucht habe, war eine ganz besondere, denn sie ist ausschließlich für Erwachsene. Einige besuchen sie, um ihren Schulabschluss nachzuholen, andere wollen Englisch lernen und wieder andere wollen einfach etwas über die Geschichte ihrer Region lernen und so geistig bis in das hohe Alter fit bleiben. Der Unterricht ist entweder morgens von 9:00 bis 14:00 Uhr oder nachmittags von 16:00 bis 21:00 Uhr, sodass auch Erwerbstätige den Unterricht besuchen können. Gerade einmal fünf Lehrerinnen und Lehrer betreuen die etwa 15 verschiedenen Klassen deren Lernende zwischen 18 und 80 Jahre alt sind. Meistens habe ich den Englischunterricht begleitet, mein Leben in einer kurzen Präsentation vorgestellt und dann den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, mir beliebig viele Fragen über meine Schule und Deutschland generell zu stellen. Alle hatten sehr viel Spaß daran und waren begeistert, mit jemandem aus dem Ausland auf Englisch kommunizieren zu können. Auch für mich war es eine tolle Erfahrung, mein Spanisch auf diese Art zu erproben und gleichzeitig noch viel dazuzulernen. Gewohnt habe ich bei einer Gastfamilie, die in derselben Kleinstadt wohnt, in der auch die Schule ist. Ich wurde sehr liebevoll aufgenommen und die ganze Zeit über mit erstklassigem spanischen Essen versorgt. Zudem haben es sich die beiden nicht nehmen lassen, mit mir diverse Ausflüge zu unternehmen und mir so ihre Heimat näherzubringen. So habe ich unter anderem einen Ausflug an den nächsten Strand gemacht, habe dort Delfine gesehen, war Segeln und bin regelmäßig nach Granada gefahren. Für einen Besuch in den berühmten Festungsanlagen der Alhambra gab es leider keine Tickets mehr. Trotzdem kann man auch in der Altstadt Granadas viele Spuren der Araber entdecken. Eine weitere lokale Spezialität sind die sogenannten Tapas, kleine Beilagen, die man gratis in einer Bar zu seinen Getränken dazubekommt. Dadurch konnte ich in kurzer Zeit viele verschieden Dinge probieren und das zu einem sehr guten Preis. Granada ist also auch ohne ein Auslandspraktikum definitiv eine Reise wert!

Bilder/ Text: Melina M.